In Meran wurde im Jahre 1878 die erste Hanfpalme im Garten von Schloss Maur, heute Palace Hotel gepflanzt. Heute findet man sie überall in den Parkanlangen und in Privatgärten von Meran und Umgebung. Auf der Meraner Kurpromenade, an der Gilfpromenade und am Tappeinerweg sind unter anderem welche der ältesten Palmen Merans zu sehen, ein wunderschöner Palmenhain ist in den Botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff zu bestaunen, es gibt aber auch sehr schöne Hotelgärten mit Palmenbeständen im Meraner Umland, ein Beispiel für eine regelrecht exotisch anmutende Palmenoase ist der Garten der Residence Fischerhof direkt unterhalb der Burgen von Dorf Tirol.
Eine der schönsten Zeiten im Jahr für den Naturliebhaber ist die Zeit der Palmenblüte. Es ist eine Pracht, wenn die Palmen Ende April/Anfang Mai in voller Blüte stehen. Wie gelbe Feuerwerke erscheinen die vielverzweigten Bütenstände an den älteren Pflanzen. Im Laufe des Sommers entwickeln sich dann aus den weiblichen Blütenständen die anfangs grünlichen, dann gelben und zuletzt blauvioletten Palmensamen, die ihre volle Reife mitten im Winter erreichen.
Die Hanfpalme überlebt auch noch in höheren Lagen unsere Winter, so z. B. in St. Leonhard im Passeiertal. Dort ist es aber mehr ein Über-leben. In und um Meran herum hingegen hat die Hanfpalme einen optimalen Standort, entwickelt einen üppigen Habitus und es kommt zur Samenreife. Die Hanfpalme neigt sehr stark zur Verwilderung, da ihre reifen Samen im Winter von den Amseln gefressen werden; nur das Mesocarp wird verdaut und der eigentliche Samen wieder ausgeschieden und so überall im näheren Umkreis der Mutterpflanze verbreitet. Sogar die Keimlinge sind sehr zäh und überstehen normalerweise schadlos die relativ milden Winter im Burggrafenamt.